Der Bau des Schulgebäudes in der Geschwister-Scholl-Straße
Nach dem zweiten Weltkrieg stieg die Schülerzahl in Illertissen sehr rapide. 1950 gab es bereits 291 Schülerinnen und 298 Schüler. Aus diesem Grund wurde nach einigen Notlösungen entschieden, dass eine neue Schule gebaut werden musste. Der erste Bauabschnitt war in zwei Stufen unterteilt: 1953 wurden zunächst zwei Klassenzimmer für Mädchen und Jungen gebaut. Als zweites begann der zu diesem Zeitpunkt noch Markt Illertissen mit der zweiten Bauphase, sodass rechtzeitig zum Schuljahresbeginn 1953/54 vier weitere Klassen in der neuen Schule ihren Platz fanden. 1954 wurde der Markt Illertissen anlässlich der Tausendjahrfeier zur Stadt erhoben.
Erst 13 Jahre später ging es mit dem zweiten Bauabschnitt weiter: Der Rohbau mit insgesamt 18 Klassenzimmern sollte 1964 fertig gestellt werden. Aus mehreren Vorschlägen für den Neubau, wählte Illertissen den Vorschlag des Dillinger Architekten Werner Baumann aus. Das neue Schulgebäude sollte zugleich auch ein Hilfkrankenhaus sein.
Am 29. Oktober 1967 feierte die Stadt Illertissen schließlich die Einweihung der neuen Bischof-Ulrich-Schule in der Geschwister-Scholl-Straße, die als "Prunkstück" auch ein Lehrschwimmbecken hatte, das noch heute in Betrieb ist.
(Quelle: Harald Kächler "Illertissen - im Zeichen des Flusses", S. 295f.)
Wie die Bischof-Ulrich-Grundschule zu ihrem Namen kam!
Die Bischof-Ulrich-Grundschule und auch die Bischof-Straße in Illertissen sind nach dem Friedensstifter Bischof Ulrich aus Augsburg benannt.
Ihn und Illertissen (früher Tussa, die Ortschaft bei den Brunnen) verbinden historische Ereignisse: Im Jahre 954 standen sich in "campo oppidum, quod dicitur Tussa" (=befestigter Platz, welcher Tussa heißt) König Otto, der spätere Kaiser Otto der Große, und sein aufständischer Sohn, Herzog Liudolf von Schwaben, mit ihren Heeren kampfbereit gegenüber. Das Heer des Königs stand auf der rechten, das Heer des Herzogs auf der linken Seite der Iller.
Da eilte der heilige Bischof Ulrich von Augsburg herbei, und es gelang ihm, den König und seinen Sohn in der Burg zu Tussa zu versöhnen und mit Gottes Hilfe dem Blutvergießen ein Ende zu bereiten. Mit vereinten Kräften konnten der König und sein Sohn ein Jahr danach die heidnischen Ungarn, die in unser Land einfielen, es plünderten und verwüsteten, auf dem Lechfeld bei Augsburg schlagen.
Anlässlich dieser historischen Ereignisse tauchte der Name Tussa im Jahre 954 zum ersten Mal in einer alten Schrift auf.